der tapfere Held

In der Losung wird heute von Gideon berichtet. Als Gott ihm das erste Mal begegnet, begrüßt er ihn mit: „Du tapferer Held!“ Genauso hatte ich Gideon immer vor Augen. Im Verlauf der Geschichte wird deutlich, dass Gideon Zweifel plagen – darum bittet er Gott immer wieder um Zeichen – und dass er vor allem Angst hat. Einen Auftrag von Gott führt er nachts aus, weil er sich vor den eigenen Männern fürchtet. Als er das feindliche Heer sieht, sagt Gott zu ihm: „Wenn du Angst hast…“ Und Gideon hat Angst und braucht ein Zeichen von Gott. Das ist also der „tapfere Held“ – ein Zweifler und Angsthase. In diesem Held finde ich mich wieder, mit ihm kann ich mich identifizieren.
Als Gideon Gott begegnet, klagt er: „Wenn Du unser Gott bist, warum müssen wir dieses Leid erleben? Wo sind alle Deine Wunder, von denen unsere Väter erzählen?“ Gideon will keine alten Geschichten, sondern er möchte Gott jetzt, hier und heute persönlich erleben. Was nützen die alten Geschichten, wenn man Gott selbst nicht erlebt? Ich halte diese Frage von Gideon für berechtigt, denn ich will Gott auch hier und heute erleben und nicht nur von Wundergeschichten aus der Bibel leben.
Als Gott Gideon dann beruft, sein Volk zu retten, kommen Gideon wieder Zweifel. Er sagt zu Gott: „Mein Stamm ist der kleinste und ich bin der Jüngste. Wie soll ich das schaffen?“ Und Gott antwortet ihm das, was er auch Mose (Exodus 3, 14) gesagt hat: „Ich bin… – ich bin da, ich bin mit dir!“ Das allein zählt. Nur so kann aus dem jungen, ängstlichen und zweifelnden Mann der tapfere Held Gideon werden, der das Volk im Namen Gottes befreit. Aber damit er sich nicht selbst rühmen kann, sondern sein Vertrauen ganz auf Gott setzen muss, darf er das feindliche Heer nur mit 300 Mann angreifen. Denn: Gott ist da! Gott ist mit ihm! Gott ist für ihn!

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