Gnade

„Unsere Herzen sind offen für Deine Gnade“ heißt es in dem Gebet aus Westafrika in der Liturgie „Freude“. Dazu ist mir ein uraltes Lied aus einem Gesangbuch meiner Großmutter von 1896 eingefallen, das aber textlich einfach toll ist (ich habe es sprachlich ein wenig geglättet) und dass ich hin und wieder bete:

Aus Gnade

Aus Gnade soll ich selig werden! Herz, glaubst Du´s oder glaubst Du´s nicht?
Was willst Du Dich so dumm gebärden? Ist´s Wahrheit, was die Schrift verspricht,
so muss auch dieses Wahrheit sein: Aus Gnaden ist der Himmel mein!

Aus Gnaden! Hier gilt kein Verdienen, die eignen Werke fallen hin.
Christus, der als Mensch erschienen, hat diese Ehre zum Gewinn,
dass uns sein Tod hat Heil gebracht und uns aus Gnaden selig macht.

Aus Gnaden! Merk dies Wort: Aus Gnaden! So oft mich meine Sünde plagt,
so oft mir will der Satan schaden, so oft mich mein Gewissen nagt.
Was mein Verstand nicht fassen kann, das bietet mir Gott aus Gnaden an.

Aus Gnaden! Dieser Grund wird bleiben, solange Gott der Treue heißt.
Was alle Diener Christi schreiben, was Gott in seinem Wort anpreist,
worauf all unser Glaube ruht, ist: Gnade durch des Lammes Blut.

Aus Gnaden bleibet meinem Herzen das Herz des Vaters aufgetan.
Wenn´s unter größter Angst und Schmerzen nichts sieht und nichts mehr hoffen kann.
Ich glaub´, was Jesu Wort verspricht, ich fühl es oder fühl es nicht.

Aus Gnaden! Hierauf kann ich sterben. Ich glaube, darum ist mir wohl.
Ich kenne mein sündiges Verderben, doch den auch, der mich retten soll.
Mein Geist ist froh, die Seele lacht, weil mich die Gnade selig macht.

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