Ganz normal?

Wenn man etwas immer wieder hört oder selbst erzählt, dann gewöhnt man sich irgendwann daran. Es wird ganz normal, selbstverständlich, fast alltäglich. Das Besondere geht verloren, das Staunen und Sich-wundern hört auf, die Dankbarkeit lässt mehr und mehr nach. So habe ich heute Morgen im Gebet gedacht, als ich die Liturgie „am Kreuz“ gebetet habe. Es ist so normal geworden und so selbstverständlich. Jedes Jahr wieder Karfreitag und ich habe es schon so oft gehört und gepredigt, dass Jesus Christus für die Sünden der Welt gestorben ist. Aber dann hat mich das Lied „Für mich gingst Du nach Golgatha“ ganz neu berührt, im Inneren getroffen. „Für mich!“ – das alles: für mich! Wie kann ich das jemals verstehen oder begreifen. Vor allem der Satz „für mich warst du von Gott verlassen“ hat mich sehr bewegt. In diese tiefste Tiefe ist Jesus gegangen als er meine Sünden auf sich nahm – in die Gottverlassenheit. Wie schlimm muss das für, ihn gewesen sein – ich kann es nicht ermessen.
Herr, lehre mich neu, dankbar zu sein.

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